Montag, 21. Oktober 2019

Das Fiepen und Zwitschern von Elektronik

Jeder, der nicht als DJ arbeitet, oder an einer Grundschule wohnt, wird es kennen: Das gemeine Zirpen und Fiepen von Elektronik.


Meist sind die Spulen von Spannungswandlern schuld, das kann durchaus mechanisch verursacht sein. Auch Schalter von LED-Taschenlampen mit PWM-Helligkeitsregelung neigen dazu, schließlich sind sie zum Schalten von Gleichspannung gedacht gewesen, nicht zum Durchleiten von Hochfrequenten Pulsen.

Hintergrundbeleuchtung von Monitoren neigt auch zu akustischen Unmutsbekundungen, wenn man die Helligkeit unter Lasercutterleuchtdichte regelt. Je nach Zivilisationsgrad des entwickelnden Landes, kann das sogar optisch anstrengend -also flimmernd- werden.

Gegenmaßnahmen bei der Entwicklung von Geräten sehen meist so aus, dass man die Frequenz einfach so weit erhöht, dass man es nicht mehr hört. Das Ergebnis kann allerdings subjektiv auch anders wahrgenommen werden, das passiert sogar passionierten Heavy-Metal-Hörern. Je höher die Frequenz allerdings, desto mehr Probleme bekommt man an anderen Teilen der Schaltung. Abstrahlung, Einstreuung, Störung anderer Geräte in der Nähe, Stress mit der Bundesnetzagentur, abstürzende Boeings, wegen unerwarter Signale im Drive-by-Wireless-Bus oder gar klingelnde elektrosensible Nachbarn, die mit dem Spektrumanalysator ihre Mikrowelle überwachen.

bei einem  (ehemals) 400€-Audiogerät der Spitzenklasse, dem Teac NS-X1, war beim Einschalten und Auswählen einer Funktion, sowie im Standy ein ziemlich unangenehmes, wenn auch vergleichsweise leises Fiepen, ähnlich einer Mücke am Ohr zu hören. Schlau, wie ich nunmal bin, nahm ich ein anderes Schaltnetzteil, leider ohne anderes Ergebnis. Aber wozu hat man noch ein Kilogramm von Trafo-Netzteil herumliegen, da kann doch kein hochfrequentes... leider doch. Das Geräusch stammt offensichtlich aus den internen Spannungswandlern. Ohne Geräteöffnung, einen guten Plan und ein versiertes Herangehen wird hier nichts zu machen sein.

Das eine oder andere Mainboard verleidet einem das Stromsparen mit dem äußerst häufig gefeaturten C4-Piepen, was den Ruhezustand einer CPU (C4) begleitet. Will heißen, wenn man gerade keine Bitcoins jagt, und dem Prozessor nichts aufregendes abverlangt, also nur Musik hört, eine Webseite liest oder die Downloads von 2009 sortiert, vernimmt man das Wimmern einer von langeweile geplagten Spule aus dem sich in Kurzarbeit befindenden Gerät. Zum Streiken ist es zu feige, es ahnt, wie schnell es durch ein jüngeres ersetzt werden kann, vor allem bei dem durchschnittlich beziehungsgestörten Millenial, und da maschinelles Lernen eher ein soziologisches Konstrukt, als Realität ist, jammert es gelangweilt nach noch mehr Aufmerksamkeit.

Man ist oftmals überrascht, dass eine Spule, die mit pulsierender Spannung versorgt wird, gar keine Membran benötigt, um ein (subjektiv) lautes Geräusch zu erzeugen, und dass auch als lautlos oder gar nicht mit Audiofunktionen beworbene Produkte hier besonders negativ auffallen.

Ich rege hiermit an, dass in Produktbeschreibungen nicht nur, wie üblich, ein Bild zur Präsentation des Produkts, angezeigt wird, sondern auch ein Audiosample des Betriebsgeräusches. Ich glaube, das würde schnell zu einer Marktverschiebung hin zu weniger lästigen Geräten führen, denn so klein ist diese Randgruppe der Ohreninhaber gar nicht.

Die ungehobelten Eigenschaften von Class-D-Verstärkern, werden in einem gesonderten Artikel behandelt zerstört.

Samstag, 19. Oktober 2019

...und tschüss, Wire!

Es hätte so nett sein können. Dem entfernten Gegenüber mal eben etwas zeichnen, Videoanrufe, auf mehreren Geräten gleichzeitig kommunizieren, je nachdem, was gerade bequemer ist, kostenlos, verschlüsselt und hip.


Unzuverlässige Versanddienstleister sind schon ärgerlich, aber oft kann man im Tracking sehen, dass ein Paket abhanden kommt, das trifft auf verlorene Datenpakete bei Wire leider nicht zu. Die fehlen einfach. Und man ist sauer, dass jemand einfach nicht antwortet.
Manchmal liegt einfach nur kein Zettel im Briefkasten, das Paket liegt aber da, wo man es erwartet und findet (in diesem Fall im Verlauf). Viel zu oft fehlt aber sowohl Benachrichtigung, als auch das Paket. Und man weiß nichts davon. Im (leider nicht) übertragenen Sinne, bei Wire, jetze. Vastehst?

Wenn man ehrlich ist, haben Videoanrufe sehr selten brauchbar funktioniert, egal ob gutes Wlan oder 4G. Und der Ton dabei, oh wei, oh wei.

Ich konnte früher nie verstehen, wie man den Boten töten wollte, weil einem die Botschaft nicht gefiel, aber wenn der Bote die Botschaften zusammenknüllt, verbrennt, und lieber was saufen geht, statt seinen Job zu machen, irgendwann schon.


Fire Wire!


Jedes kongolesische Furzprogramm aus den 90ern bekommt Benachrichtigungen irgendwie hin, Wire leider nicht.
 

Telegram überträgt nur auf Anforderung verschlüsselt, auf dem Desktop gar nicht, schade, aber alles ist instant da. Und ob Wire in solchen Fällen tatsächlich verschlüsselt, und wie zielführend es dabei wäre, weiß keine Sau.

Letzendlich waren viele sauer auf mich, weil ich nun einmal kein Whatsapp benutzen will und ich ihnen Wire als bessere  Alternative nahelegte. Der letzte Kontakt hat nun das Handtuch geworfen und ging zu Telegram. 8x so viele, wie je zu Wire wechselten, zahlten lieber 3€, um Threema zu nutzen, als dieses binäre Ärgernis zu benutzen. Als ich ich meinen Rant über Wire endlich hinausließ, atmete mein Freundeskreis erleichtert auf, dass ich es endlich aufgegeben hatte, und sie nicht mehr damit nervte. zurecht. 


Die Bewertungen im PlayStore haben sich übrigens in letzter Zeit meinen Erfahrungen angepasst. Man könnte etwas merken, muss man aber nicht. Aber schon irgendwie noch hip, diese berliner Bude mit schweizer Briefkasten.