Samstag, 25. März 2023

Keine Probleme? Nutz Linux!

Linux? Und ich dachte, ich hätte Probleme...

Ich versuche nun seit mehr als 20 Jahren, immer mal wieder, mit Linux auf dem Desktop zu arbeiten. Nicht weil mich das Konzept so überzeugt, sondern weil Windows mir jeden Tag mehr auf den Nerv geht. Ich bin immer ganz bezuckert, wenn es dann mal läuft, man statt auf der Kommandozeile wirklich auf dem Desktop landet, GRUB auch startet, man nach Stunden die Treiber, die es gibt, installiert, die 23 wichtigsten Paketquellen hinzugefügt hat und man dann all das machen kann, was man seit 30 Jahren unter Windows auch machen kann; nur eben alles etwas hakeliger und hässlicher.

So ein paar Kröten muss man halt schon schlucken:

  • Zwischendrin einfach mal hässliche Schriftarten ohne richtige Kantenglättung, oft falsche Umlaute im Browser
  • Abstürzender Dateimanager bei Ordnern mit vielen Bildern oder Videos
  • Hakelige Installation von Herstellertreibern, wenn es sie gibt
  • Es dauert alles unendlich lange und braucht ungeteilte Aufmerksamkeit
  • Alles was nicht automatisch läuft erfordert ein Studium, und bei jeder Distro und jeder 2. Version ist alles anders und gilt nicht mehr
  • Aus Rache für zerstörte Linux-Bootmanager zerstört Linux nun Windows zurück 
    -immerhin ist die Reparatur des Windows Bootloaders zuverlässig und einfach. Im Gegensatz...
  • Es gibt inzwischen wohl mehr Linux-Programme, die nicht mehr funktionieren, als bei Windows desgleichen wegen neuer APIs.
  • Flatpacks, wo alle Abhängigkeiten mitgeliefert werden, sind riesig und oft veraltet
  • Meist hohe Audio-Latenz und keine großen Audio- oder Video-Programme
  • Die Installation von Apps außerhalb der Appstores ist eine Zumutung, das will man auch nicht ändern, die Leute in den Foren wollen ja weiterhin wissend lächeln und Leute erniedrigen, ohne zu helfen
  • Wenn man dann ein Distro-Update macht, sind alle Fremdtreiber und Programme WEG.
    -wer es einmal in wenigen Stunden eingerichtet hat, kann es ja auch nochmal machen. 

Während ein Windows-Update im Hintergrund läuft und irgendwann einen Neustart verlangt, und es dann zu 99,9% läuft, braucht ein gleichwertiges Update z.B. unter Mint 2-3 Stunden mit Aufmerksamkeit, KOMmAndozeile / grafisch im Wechsel, Änderung der Konfiguration, Änderung der Paketquellen, Downgrades vieler Programme (Warum??) und die Löschung aller Hersteller-Treiber und aller Programme, die auch nach dem Update wunderbar laufen, gut, dass man alles neu installieren muss.

Und wegen Fehler "xy wurde nicht gefunden, Fehler bei einer Konfiguration" (oder so ähnlich) muss man das dann noch 1-2 Mal neu anstoßen und hoffen, dass es dann klappt, weil die Fehlermeldung so nichtsagend ist.

Ein paar Vorteile gäb es auch noch:

  • Es ist kostenlos
  • Es läuft im Prinzip auf jeder Hardware
  • Einige Konzepte sind gut (bloß funktionieren sie praktisch eher schlecht)
  • Es gibt wirklich gute exklusive Programme
  • Man muss keine "Seriennummer" eintippen und wenn sich die Hardware ändert, gibt es allenfalls Treiberprobleme, aber keine verweigerte Aktivierung.
  • weniger Tracking / Spionage, solang es kein Ubuntu (oder manches andere) ist
  • Es gibt Versionen mit langem Support, sodass man nicht allzu häufig ein Distributionsupgrade machen muss
  • es ist oft genug wirklich alternativlos

Also gut, dass es das gibt, besser, wenn man es nicht benutzen MUSS. Man könnte sagen, Alte-Leute-PCs brauchen kein Windows und laufen out-of-the-.iso mit Browser, Email-Programm und Libre-Office, aber wenn der mühevoll eingerichtete Druckertreiber nach Update ("Upgrade") weg ist, und man nicht sofort als Gratis-Support springen kann,wünscht sich der Benutzer doch sehr schnell das gewohnte Windows zurück. 

Der Fortschritt der Bedienbarkeit für Benutzer außerhalb der Linux-Kirche der letzten 20 Jahre ist überschaubar: 

Es gibt viel mehr direkt vom Kernel unterstützte Hardware, einige Setup-Skripte laufen auf Standard ohne Zwischenfälle durch, die Brot- und Butter-Programme sind besser geworden, aber sie reifen oft in Zeitlupe. Die "Repos" sind ganz gut gefüllt, wenn auch vieles davon verwaist ist. Es fühlt sich, wenn es läuft, schon etwas normaler an als früher.

Aber zu oft steht man auch bei kleineren Problemen ratzfatz wieder vor dem blinkenden Cursor.


Freitag, 20. Mai 2022

Android 12 - Ein Betriebssystem von Idioten für Idioten

Android 12 - Ein Betriebssystem von UIdioten für Idioten

von der Oberflächlichkeit im Verständnis des Users Menschen

Wenn man (Google) eins weiß, dann dass man schlecht durchdachtes Oberflächendesign durch übergroße und quantengerechte aber seltsame Beschriftung kaschieren kann. Statt also 6 Schaltflächen im Rollo (denkt euch mal rein in jemanden, der nicht mit einem unintuitiven System auf die Welt kam!) nur noch 2!!! genial! Wenn man weiter zieht, sieht man ganze 4 Flächen, statt der bis zu 12 vorher. Man weiß ja auch aus Urlauben, wenn diese unterbelichteten Ausländer im Ausland einen mal wieder auf Deutsch nicht verstehen, muss man SEHR LAUT und sehr langsam alles brüllen, was man will.

Wo wir schon bei Benachrichtigungen waren: Google weiß, was einem wichtig ist, manche werden einfach sofort weit nach unten geschoben, weil eine Furz-App einem wichtige Werbung mit Bild(!) unterbreiten will. Und zum Thema App-Gerechtigkeit hat Google uns auch noch was mit-beigebracht: Es gebe nur noch 3 Farben, die wahllos über die Apps verteilt werden: verwaschen blau, verwaschen rot und verwaschen königsblau. Und die Icons sind komplett nicht zu erkennen, wenn die Farbe einen noch nicht genug irreführt. NINA-Warnapp? Ebay-Verkauf? Klopausenspiel? egal, sieht alles gleich aus, so bekommt jede App die Aufmerksamkeit, die Menschen gegenüber Smartphonenutzern längst nicht mehr bekommen.

Dass dann plötzlich die Tastatur verschwindet und erst nach Neustart wieder zu erreichen ist, während man dringend kommunizieren muss, oder eine Email mit einem Röntgenbild an den Arzt schicken will, von dem man gerade behandelt wird, ach egal, einfach nochmal röntgen, selbst schuld, wenn man nicht alles per Assistant macht! Und weil gerade warmgelaufen: Gboard erkennt beim Swipen exakt 0 Worte, wenn unter mindestens 8 Buchstaben, wirklich treffsicher keins. Je länger man ein Gerät benutzt und es "trainiert" hat, desto schlimmer. Nach 3 Tagen erkennt es wirklich quasi nichts mehr, am Anfang ging es noch. Ist ja nicht so wichtig, der User ist eh doof und weiß nicht, was er will. Nicht, dass er noch Kritik übt!

Und nun die größte Unverschämtheit: Google sperrt Apps, die man nicht aktiv dauernd benutzt, einfach die Berechtigungen. Lapidarer Hinweis (unter zig, s.o.), wer es rückgängig machen will, darf sich durch alle Menüs hangeln, wenn er es überhaupt findet. Wozu brauchen auch nicht-Google-Apps Standort,  z.B. fremde Navigationsapps, nur weil MAPS es mal wieder verbockt hat. Oder wenn das PEI nach 6 Monaten einen nach Impfkomplikationen fragen will "ups!". Oder nach Monaten der Bedienung im Browser Ebay-Kleinanzeigen eine Anfrage ... brauchst Du nicht! Google verwaltet deinen Termine und blockt alles andere ab!

Und noch ein Schmankerl fehlender Empathie und grenzenloser Arroganz, was aber schon seit Anbeginn von Android ein Problem ist: Nicht jeder möchte sein privates oder geschäftliches Adressbuch mit einem internationalen undurchsichtigen Konzern teilen. Wenn man also es schon vollbracht hat, dem Gerät zu sagen, dass es das Adressbuch bitte NUR auf dem Gerät halten soll, bevor man das (lokale) Backup aufspielt, braucht man nur jemandem das Gerät in die Hand zu drücken, der etwas beherzt über A hinaus zurückscrollt, und ALLES IST WEG. Denn auf dem Server bei Google ist ja nichts, also muss dieser Zustand ja auch auf dem Gerät hergestellt werden, dem man den Google-Serverkontakt verboten hatte. Wie asozial kann man sein?

Und es war alles schon besser, bevor es verschlimmert wurde. Es scheint so, als wären die schlechtesten Microft Programmierer, die wegen Windows 8 entlassen wurden, geschlossen zu Google gegangen. Es wäre gerne Windows 12, aber bleibt schlechter und unzuverlässiger und unübersichtlicher als Windows 8 und fühlt sich an wie Vista. Und ja, ich weiß, die Mutti-Firma von Google und co möchte "Alphabet" genannt werden, aber wenn man einen Narzissten immer "Boss" nennt, glaubt er es am Ende. Also nein.

Mal sehen, wieviel Meinungsfreiheit AnAlphabet-Company auf einer seiner zig vernachlässigten Plattformen zulässt. Wenn Blogger/Blogspot morgen dicht gemacht wird, weiß man Bescheid. 😄

Dienstag, 1. März 2022

Camelion - Der Antiheld des Knopfzellen Universums

 Camelion - Auslaufmodelle ab Werk

 

Generell vermeide ich ja Geräte, die keine Akkus vertragen. Leider gibt es genug Ausnahmen, die einfach nur mit Knopfzellen funktionieren, für die es ernstgenommen keine Akkus gibt. Der lustige UV-Kugelschreiber, der winzige Laserpointer, das Mini-Lämpchen, der Taschenalarm, etc.

Und diese mehr oder weniger nützlichen Gerätchen wollen nun einmal Knopfzellen. Die mit Lithium-Zellen, CR2032, 2025, 2016, etc sind nicht mein Problem, die sind zwar teuer, aber funktionieren im Normalfall.

Aber ich bin mir sicher, dass der Teufel die Alkaline-Knopfzellen erfand. Quecksilber, Blei, Senfgas und Nitroglycerin sind wohl nicht mehr drin, aber eine kräftige Lauge. Das Gehäuse ist meistens nicht in der Lage, diese lange zurückzuhalten, weswegen die dauernd auslaufen, egal ob "voll" oder "leer", auch wenn noch Jahre lang "haltbar". 

Versucht man nun, durch kluge Markenwahl vermeintliche Qualität zu kaufen, wird man unweigerlich enttäuscht. So ging es mir mit der DEUTSCHEN MARKE Camelion. Anfangs funktionierten die noch ganz gut, weil ich sie in Mengen verbrauchte, lange (4 Jahre+) vor dem gedruckten Datum. Vermehrt hatte ich jetzt aber noch 2-4 Jahre haltbare Knopfzellenpackungen, wo alle, wirklich alle ausgelaufen waren. Ulkig auch, dass nicht einmal versteckt im Kleingedruckten ein Herstellungsland angegeben war. So 1-2 Produkte werden zumindest teilweise hierzulande hergestellt, beim Rest: kein Wort dazu. Aber munter die gedruckten Flaggen schwenken, wer liest schon, was er kauft.

Etwas verärgert schrieb ich an den Kundenservice jener Marke, dass quer durch die Größen und Daten alle Knopfzellen offenbar fehlerhaft waren. Ob da wohl einige Chargen nicht ganz nach Vorgabe produziert wurden, und ob denn an einen Ersatz zu denken sei.

Das Schweigen war so laut, dass mein Spamaufkommen kurz zurückging, so krass kam keine Antwort. Und dann erinnerte ich mich, dass ich nach einer Packung vor einiger Zeit schon den gleichen Einfall hatte, auch da kam einfach keinerlei Reaktion. Dies wollte ich einfach auch mal teilen, wie ignorant und schlecht es sich eine Firma im gebeutelten Deutschland erlauben kann, zu sein. Inzwischen viele Jahre offensichtlich kompletten Schrott produzieren lassen, eigenes Label draufknallen und von Qualität faseln, die man dort ganz sicher nicht findet. 

Ich gelobe daher feierlich, NIE WIEDER ein Produkt dieser Firma zu erwerben, und empfehle allen, die das ähnlich sehen, es auch zu tun. Ausreißer können vorkommen, aber wer sich penetrant um das Label "größter Drecksladen ohne jeden Kundenservice" bewirbt, soll es auch bekommen. Glückwunsch.

Das aufkommende "no Signal" Movement

Das aufkommende "no Signal" Movement

 


Tja nun, nachdem genug Promis geheuchelt hatten, dass die Privatsphäre ihrer Follower ein Wimpernzucken wert wäre, empfahlen sie, weg von Whatsapp (löblich) hin zu Signal (naja) zu wandern.

Also gut, kostet nichts, große Versprechungen machen sie ja wie alle anderen, open source, und community, Weltfrieden, Kommunismus und technische Innovationen; Wenn's das nur im Paket gibt, nehm ich das von mir aus auch.

Das Geld zum Betrieb des Dienstes kommt aus Spenden oder wächst in der erwarteten großartigen Zukunft an Bäumen. Weil der Client, pardon, die App den Benutzer kein Geld kostet, sollte dieser auch nicht meckern, wenn diese sich auf dem Schlaufon merkwürdig verhält oder auf dem Desktop zu Brechdurchfall führt, was beides häufiger vorkommt, als man sich das wünschte.

Auf dem Desktop ist es z.B. nicht möglich, einen Link ins Textfeld zu ziehen. Bilder werden auch seltsam umständlich eingefügt, aber immerhin, man kann Signal auf dem Desktop verwenden, wenn es mit dem echten Client auf dem Smartphone verbunden ist. (Die im dazu nötigen Protokoll enthaltene schwere Sicherheitslücke wurde dankenswerterweise von den Threema-Leuten entdeckt und behoben). Dass der Desktop-Client nicht immer auf dem gleichen Stand ist, wie auf dem Telefon, ist ja nicht so wichtig, von Nachrichten oder Gelesen-Status her.

Da kommen wir auch schon zum nächsten Punkt: Zuverlässigkeit von det janze.

Leute mit ganz schlimmem Anspruchsdenken wollen immer alle versprochenen Features, und dann auch sofort. Wer das Klima entlasten und sich dadurch besser fühlen will, kann auch mal 3 Tage, oder im ärgsten Fall für immer vergeblich auf die Zustellung einer Nachricht warten. OK, unfair, die paar Male, als das passierte, rechnete niemand damit, dass plötzlich Leute diesen Dienst benutzen würden. für Wochen. Und wenn abends dann nach 10-15 Minuten Fragen, Nachfragen und "warum antwortest du nicht!?!?!?!" zusammen eintrudeln, muss man nur sagen "Bei mir ist der Dienst genauso unzuverlässig wie bei dir, so beruhige dich doch!" Es wird schon nicht so wichtig oder eilig sein, WIRKLICH wichtige Dinge macht man ja nicht über einen Messenger!?.

Fairerweise muss man sagen, dass alle Messenger, die nicht Whatsapp oder von Google sind, hemmungslos von Android in den Tiefschlaf geschickt werden. Aber das kommt nur noch dazu, das obige Problem ist schon der Dienst selbst. Und Benachrichtigungen generell, völlig überschätzt, wichtiger ist doch, dass Ebay mir Dinge anbietet, die ich vor Wochen schon bei denen gekauft hatte. Dazu später mehr, in meinem Google-Rant.

Warum also nun Signal überhaupt? Die benutzten Server gehören zu den üblichen Kraken, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist die gleiche wie bei Whatsapp, der Cheffe ist auch ehemals von Whatsapp. Was Dienste abgreifen wollen, tun sie eben vorher. Bleibt die Werbefreiheit und das Versprechen, die Daten nicht zu verscherbeln. Ein paar Features hatte Signal vor anderen, die Verschlüsselung wuchs auf deren Mist, aber Idealismus-Voodoo ist auch kein gutes Argument. Ich erinnere mich da ungut an Wire, als der Niedergang anfing, war es die Frage "Was für ein Geschäftsmodell haben die überhaupt?", die ohne Antwort blieb, es sei denn, der Absturz war die Antwort.

tl;dr (too late; didn't response): Kaum einer hat mehr Bock auf Signal, weil es zu unzuverlässig ist, ich habe schon mancherlei Streit mitbekommen, wegen Verzögerungen und Komplikationen dadurch; verpasste Verabredungen oder nicht angekommene wichtige Nachrichten. Nicht wenige sind wieder reumütig bei Whatsapp.

Sonntag, 5. April 2020

Chinesisch sprechende Bluetooth Headsets anglifizieren

Dass an Universitäten, in großen Teilen des öffentlichen Raums, in Bedienungsanleitungen und in uns betreffenden Verträgen kein Deutsch gesprochen wird, daran haben wir uns gewöhnt. Aber auch der großmauligste Kosmoprolet wird dumm aus seinem Designerhemd schauen, wenn sein bei AliWishBay bestelltes BT-Headset nach 4-12 Wochen Latenz chinesisch mit ihm spricht.

Es gibt verschiedene Strategien, die Sprache der Ansagen zu wechseln. Diejenige, die bei mir am häufigsten klappte, ist die folgende:

  1. Headset einschalten
  2. Pairing-Modus herbeiführen, aber KEINE Verbindung zulassen*
  3. 3x hintereinander die Haupttaste drücken. (einige Headsets haben nur die eine)
  4. normalerweise kommt jetzt eine englische Ansage
*Entweder beim gekoppelten Gerät das BT ausschalten, oder die Verbindung aktiv trennen, oder das Headset in den Pairingmodus zwingen (wieder ohne Verbindungen zuzulassen)



Das 1€-Modell mit dem grünen Punkt



 

 

 

  Variationen sind möglich

anstelle der 3-maligen Haupttastenbetätigung soll auch vorkommen, dass man im Pairingmodus diese Taste 1 Sekunde lang drücken muss.

Bei wenigen muss man die + und - Tasten gedrückt halten, während man es ausschaltet.
Das S530 mit der mäßigen Verbindung

Bei einigen Headsets der Firma Plantronics kann man per PC-Programm oder Mobil-App die Sprache sogar auf deutsch ändern.

Weitere Varianten würde ich aus Kommentaren in den Artikel übernehmen.

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Akkus benutzen #1 - Die Geheimnisse von NiMH

Ich will hier einmal versuchen, die Mythen im Wald und in der Esotherikecke der Elektronikmärkte zu lassen, um ein wenig Verständnis für die gequälten oder gar vergessenen Kleinstenergielieferanten im Alltag zu heucheln.

Sie sind immer leer, wenn man sich auf sie verlässt, sie laufen immer in den teuersten Geräten aus, sie sind immer eigentlich für ganz andere Anwendungen gedacht und sie werden immer völlig falsch benutzt.

Das ist absolut richtig und nicht zu ändern. Schon der weise Visionär Stief-Mops wusste, man hält alles immer falsch. Verschüttete Limonade, unbedachte Äußerungen, fehlender Empfang in metallbehausten Mobilgeräten und Toilettenunfälle sind die Folge.

Berufene Soziologen warnen seit vielen iPhone-Generationen davor, die Energiespeicher komplett auszubeuten, und wie es manchmal ist, auch ein methylblinder Alkoholiker findet manchmal zum Korn.

Physiktherapeuten geben ihnen -dieses eine Mal(!)- recht. Nickel-Metall-Hydrid-Akkus (NiMH) sollten die 1V-Grenze möglichst nie unterschreiten, weil das zur Lebenserwartung einer Eintagsfliege führt. Und wer seine Eneloops liebt, der lädt. rechtzeitig. So können sie auch in 10 Jahren noch kraftvoll Strom fließen lassen, bis zu 75% der Energie, die man mal eingefüllt hat. Weight Watchers aufgepasst: Das Gewicht der Akkumulatoren ist in jedem Ladezustand gleich. Die einsetzende Sättigung sollte auf jeden Fall zum Anlass genommen werden, das Hineinstopfen von Energie zu stoppen! Im Gegensatz zum adipösen Opfer psychotischer Ernährungsberater sollte die Energie allerdings ruhig vergleichsweise schnell hineingestopft werden, dann ist die Sättigung besser erkennbar. Den Nachtisch (Erhaltungsladen) sollte man sich aber sparen, voll ist voll. Nicht, dass das Dickerchen noch platzt. 1 bis maximal 4 Stunden sollte man sich zur Energiezuführung Zeit nehmen, mehr oder weniger wären Quälerei.

In DECT-Schnurlostelefonen gelten die Gesetze der Elektrochemie und Physik hingegen absolut nicht! (geleaktes, internes Zitat aller Hersteller) Geeignete Ersatzakkus für DECT-Telefone zu finden, ist ein Ding der Unmöglichkeit; dazu bald mehr.





Montag, 21. Oktober 2019

Das Fiepen und Zwitschern von Elektronik

Jeder, der nicht als DJ arbeitet, oder an einer Grundschule wohnt, wird es kennen: Das gemeine Zirpen und Fiepen von Elektronik.


Meist sind die Spulen von Spannungswandlern schuld, das kann durchaus mechanisch verursacht sein. Auch Schalter von LED-Taschenlampen mit PWM-Helligkeitsregelung neigen dazu, schließlich sind sie zum Schalten von Gleichspannung gedacht gewesen, nicht zum Durchleiten von Hochfrequenten Pulsen.

Hintergrundbeleuchtung von Monitoren neigt auch zu akustischen Unmutsbekundungen, wenn man die Helligkeit unter Lasercutterleuchtdichte regelt. Je nach Zivilisationsgrad des entwickelnden Landes, kann das sogar optisch anstrengend -also flimmernd- werden.

Gegenmaßnahmen bei der Entwicklung von Geräten sehen meist so aus, dass man die Frequenz einfach so weit erhöht, dass man es nicht mehr hört. Das Ergebnis kann allerdings subjektiv auch anders wahrgenommen werden, das passiert sogar passionierten Heavy-Metal-Hörern. Je höher die Frequenz allerdings, desto mehr Probleme bekommt man an anderen Teilen der Schaltung. Abstrahlung, Einstreuung, Störung anderer Geräte in der Nähe, Stress mit der Bundesnetzagentur, abstürzende Boeings, wegen unerwarter Signale im Drive-by-Wireless-Bus oder gar klingelnde elektrosensible Nachbarn, die mit dem Spektrumanalysator ihre Mikrowelle überwachen.

bei einem  (ehemals) 400€-Audiogerät der Spitzenklasse, dem Teac NS-X1, war beim Einschalten und Auswählen einer Funktion, sowie im Standy ein ziemlich unangenehmes, wenn auch vergleichsweise leises Fiepen, ähnlich einer Mücke am Ohr zu hören. Schlau, wie ich nunmal bin, nahm ich ein anderes Schaltnetzteil, leider ohne anderes Ergebnis. Aber wozu hat man noch ein Kilogramm von Trafo-Netzteil herumliegen, da kann doch kein hochfrequentes... leider doch. Das Geräusch stammt offensichtlich aus den internen Spannungswandlern. Ohne Geräteöffnung, einen guten Plan und ein versiertes Herangehen wird hier nichts zu machen sein.

Das eine oder andere Mainboard verleidet einem das Stromsparen mit dem äußerst häufig gefeaturten C4-Piepen, was den Ruhezustand einer CPU (C4) begleitet. Will heißen, wenn man gerade keine Bitcoins jagt, und dem Prozessor nichts aufregendes abverlangt, also nur Musik hört, eine Webseite liest oder die Downloads von 2009 sortiert, vernimmt man das Wimmern einer von langeweile geplagten Spule aus dem sich in Kurzarbeit befindenden Gerät. Zum Streiken ist es zu feige, es ahnt, wie schnell es durch ein jüngeres ersetzt werden kann, vor allem bei dem durchschnittlich beziehungsgestörten Millenial, und da maschinelles Lernen eher ein soziologisches Konstrukt, als Realität ist, jammert es gelangweilt nach noch mehr Aufmerksamkeit.

Man ist oftmals überrascht, dass eine Spule, die mit pulsierender Spannung versorgt wird, gar keine Membran benötigt, um ein (subjektiv) lautes Geräusch zu erzeugen, und dass auch als lautlos oder gar nicht mit Audiofunktionen beworbene Produkte hier besonders negativ auffallen.

Ich rege hiermit an, dass in Produktbeschreibungen nicht nur, wie üblich, ein Bild zur Präsentation des Produkts, angezeigt wird, sondern auch ein Audiosample des Betriebsgeräusches. Ich glaube, das würde schnell zu einer Marktverschiebung hin zu weniger lästigen Geräten führen, denn so klein ist diese Randgruppe der Ohreninhaber gar nicht.

Die ungehobelten Eigenschaften von Class-D-Verstärkern, werden in einem gesonderten Artikel behandelt zerstört.